Zystoskopie und Platzierung von Harnleiter-Stents: Präoperativ für HIPEC-Operationen
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Dieses Video zeigt prophylaktisches Harnleiter-Stenting (PUS) und Zystoskopie bei einem Patienten mit fortgeschrittenem Blinddarmkrebs, der für eine Kombination aus chirurgischer Zytoreduktion und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (CRS-HIPEC) geplant ist. Er befasst sich mit der Identifizierung von Harnleiteröffnungen, der schrittweisen Stentplatzierung und der Blaseninspektion. Es wurden keine Resistenzen festgestellt und keine Anomalien beobachtet. Die Stents wurden gesichert, um ein Verschieben zu verhindern. Für ausgewählte Patienten bietet PUS eine wertvolle Strategie zur Reduzierung iatrogener Harnleiterschäden bei risikoreichen Eingriffen, wobei der potenzielle Nutzen bei sorgfältiger Abwägung die damit verbundenen Risiken überwiegt.
Die Kombination von chirurgischer Zytoreduktion und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (CRS-HIPEC) hat den Behandlungsansatz für Patienten mit malignen Tumoren mit peritonealer Beteiligung erheblich verändert und insbesondere die Prognose für fortgeschrittene abdominale Malignome verbessert. Die Identifizierung der Harnleiter im Retroperitoneum kann aufgrund von anatomischen Verzerrungen, die durch den Tumor oder vorangegangene intraabdominale Operationen verursacht wurden, eine Herausforderung darstellen. Eine iatrogene Harnleiterschädigung (IUI) während einer Becken- oder Bauchoperation stellt ein erhebliches Problem für die Morbidität des Patienten dar. 1 Dies kann durch eine verzögerte Diagnose aufgrund der unspezifischen Natur des klinischen Erscheinungsbildes verschlimmert werden. Die Prävalenz von Harnleiterverletzungen im Rahmen der fortgeschrittenen onkologischen Bauch- und Beckenchirurgie liegt bei 6%. 2 Darüber hinaus sind Gewichtsverlust und Mangelernährung, die bei Krebspatienten weit verbreitet sind, bekannte Risikofaktoren für IUI. 3 Um dieses Risiko zu verringern, führen Urologen präoperativ häufig ein prophylaktisches Harnleiter-Stenting (PUS) durch, das bei der Identifizierung des Harnleiterverlaufs während der Operation hilft. Die Anwendung von PUS bei Patienten, die eine CRS-HIPEC-Behandlung erhalten, könnte von Vorteil sein, insbesondere für Patienten mit einer bereits bestehenden ausgedehnten Beckenerkrankung. Die Platzierung von PUS ist jedoch nicht frei von möglichen gesundheitlichen Komplikationen. Daher sollte es bei Patienten, bei denen die Vorteile größer sind als die potenziellen Risiken, sorgfältig in Betracht gezogen werden. 4
Dieses Video bietet einen umfassenden Überblick über den PUS und die Zystoskopie, die bei einem Patienten mit fortgeschrittenen Metastasen des Blinddarmkarzinoms durchgeführt werden, der für eine CRS-HIPEC vorgesehen ist. Das Video konzentriert sich auf die Instrumentierung der Harnröhre, die Identifizierung von Harnleiteröffnungen, die Platzierung des Stents und die anschließende Blaseninspektion. Die präoperative Untersuchung des Patienten hatte keine Hinweise auf eine Beteiligung des Harnleiters an dem Tumor ergeben. Die in diesem Fall angewandte zystoskopische Technik ermöglichte es den Chirurgen, die bulbäre Harnröhre, den Schließmuskel und die Prostata-Harnröhre sichtbar zu machen und so den schrittweisen Prozess des Vordringens in die Blase zu veranschaulichen. Als nächstes wird das vesikale Trigone identifiziert, was bei der Visualisierung der Harnleiteröffnungen hilft. Die sorgfältige Platzierung von Stents in beide Harnleiter wird demonstriert. Bei der Stentplatzierung wurde kein Widerstand festgestellt, was auf eine Beteiligung der Harnleiter am Tumor hindeutet. Eine gründliche Blasenuntersuchung ergab keine ungewöhnlichen Befunde wie krankhafte Läsionen, Massen oder andere Pathologien. Die Stents wurden mit Seidennähten gesichert, um ein versehentliches Lösen zu verhindern.
Für sorgfältig ausgewählte Patienten ist PUS ein äußerst wertvolles und sicheres Instrument zur Vorbeugung von IUIs bei Hochrisikoverfahren wie CRS-HIPEC. Es wurde postuliert, dass seine Verwendung die Wahrscheinlichkeit von unbeabsichtigten Harnleiterverletzungen und postoperativen Harnleiterkomplikationen verringert, ohne das Risiko von Harnwegskomplikationen zu erhöhen. 4, 5
Der Patient, auf den sich dieser Videoartikel bezieht, hat seine Einverständniserklärung gegeben, gefilmt zu werden, und ist sich bewusst, dass Informationen und Bilder online veröffentlicht werden.
Abstract nach der Veröffentlichung auf 07132025 hinzugefügt, um die Anforderungen an Indexierung und Barrierefreiheit zu erfüllen Es wurden keine Änderungen am Inhalt des Artikels vorgenommen.
Citations
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McGovern F. Zystoskopie und Einsetzen von Harnleiter-Stents: präoperativ für HIPEC-Operationen. J Med Insight. 2024; 2024(218.2). doi:10.24296/jomi/218.2.