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  • 1. Einleitung und Vorgehensweise
  • 2. Gepulster Farbstofflaser
  • 3. Fraktionierter CO2-Laser
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Gepulste Farbstoff- und fraktionierte CO2-Lasertherapie zur Behandlung von Brandnarben

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Robert Dabek, MD1; Harrison McUmber2; Branko Bojovic, MD1,3
1Massachusetts General Hospital
2Tufts University School of Medicine
3Shriners Hospitals for Children - Boston

Main Text

Table of Contents

  1. Fallübersicht
  2. Citations

Brandverletzungen sind oft verheerende Unfälle, die langfristige körperliche und psychosoziale Folgen nach sich ziehen. Verletzungen durch Verbrennungen führen häufig zur Bildung von hypertrophen Narben. 1 Diese Narben sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern können auch Juckreiz und Bewegungseinschränkungen verursachen und sich insgesamt negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. 2 Die chirurgische Narbenentfernung und das Lösen von Kontrakturen sind wichtige Korrekturbehandlungen, die postoperative adjuvante Therapien erfordern, um das Risiko eines erneuten Auftretens der Narbenbildung zu minimieren. 3, 4 Die Laserbehandlung ist ein minimalinvasiver Ansatz mit geringem Risiko. Die Forschung hat gezeigt, dass die Lasertherapie die Dicke von Brandnarben effektiv verringert und neuropathische Schmerzen lindert. Darüber hinaus verbessert es die Pigmentierung, Textur, Höhe und Juckreiz der Narben. 5

In diesem Video wird die Implementierung eines laserbasierten Verfahrens zur Narbenremodellierung erläutert. 6 Die Verwendung eines gepulsten Farbstofflasers (PDL) und eines fraktionierten ablativen CO2 - Lasers wurde bei einem pädiatrischen Patienten demonstriert, der vor 7 Jahren in Vietnam an Brandverletzungen gelitten hatte.

Zu Beginn der Behandlungssitzung mit PDL zeigt das Video, wie die spezifischen Einstellungen für einen Patienten angewendet werden, wobei die Bedeutung der Fluenz (abgegebene Energie pro cm2), der Pulsdauer und der Kühleinstellungen sowie der Lasersicherheitsmaßnahmen, einschließlich einer Schutzbrille für den Patienten und das Gesundheitspersonal, hervorgehoben wird. Feuchte OP-Handtücher werden um den Expositionsbereich herum verwendet, um mögliche thermische Auswirkungen auf umliegende Elemente wie OP-Abdecktücher oder Haare durch den Laser zu minimieren und thermische Verletzungen zu vermeiden. Je nach Wellenlänge werden Laserwellen selektiv von Hämoglobin, Oxyhämoglobin, Melanin, Wasser oder Kollagen in der Haut absorbiert. 7, 8 Die einzigartige Wahl der Wellenlänge für die PDL, in diesem Fall 595 nm, ermöglicht eine präzise Ausrichtung des Hämoglobins, einer Schlüsselkomponente in den feinen Gefäßen, die mit der Narbenbildung verbunden sind.

Die erste Phase umfasst eine Testaufnahme mit der PDL und eine Demonstration der sofortigen Reaktion durch vernarbtes Gewebe, das durch ein purpurisches Muster gekennzeichnet ist, das den Laserfleck in Größe und Form nachahmt. Nach der PDL-Behandlung von Hautläsionen zeigten In-vivo-Messungen eine sofortige Erhöhung der optischen Absorption von Blut. Dieser Effekt, der durch thermischen Stress hervorgerufen wird, ist eine Folge eines erhöhten dermalen Blutvolumenanteils und der thermischen Denaturierung des Hämoglobins, die zur Oxidation seines Eisenatoms und zur Bildung von Methämoglobin führt. Methämoglobin ist ein lichtabsorbierendes dunkles Pigment. Dadurch werden die geschwächten Wände der Blutgefäße durchlässig, was zur Entwicklung von petechialen Blutungen führt, die sich als dunkelrot-violette Verfärbungen manifestieren. 9, 10 Das Auftreten eines purpurischen Musters bestätigt die Wirksamkeit des Lasers bei der Bekämpfung von Hämoglobin im Gefäßsystem der Narbe. Ein dynamisches Kühlgerät, das mit dem Lasergerät verbunden ist, wird synchron verwendet, um die Epidermis während des gesamten Eingriffs zu schützen, indem bei jedem Schuss ein Stoß kühler Luft abgegeben wird.

Nach Abschluss der PDL-Behandlung der Narben von Verbrennungen im Gesicht geht das Video in die nächste Phase über, in der der fraktionierte ablative CO2 -Laser eingeführt wird, der auf das Gesicht und dann auf die verbleibenden vernarbten Bereiche am Oberkörper und an den Extremitäten des Patienten aufgetragen wird. Der CO2 - Laser wird verwendet, um Gewebewasser anzuvisieren. Aufgrund des relativ hohen Wassergehalts der Haut bietet der CO2 - Laser eine ideale Präzision und erreicht eine sichere Ablation mit guter Blutstillung. 11 Dieser Prozess zielt darauf ab, Zonen thermischer Schädigung zu schaffen, die zu einer gezielten Gewebenekrose führen, die wiederum eine schnelle Reaktion der Wundheilungsmechanismen des Körpers auslöst. Dieser Ansatz verwandelt die Narben allmählich und verringert ihre Festigkeit und Höhe. Der Ansatz hat sich als besonders nützlich für die Behandlung von hypertrophen Brandnarben erwiesen. 12 Angesichts der Empfindlichkeit der Gesichtshaut müssen die fraktionierten CO2 - Lasereinstellungen mit Vorsicht navigiert werden. Es werden Aufzeichnungen über frühere Behandlungen geführt und die Geräteeinstellungen entsprechend angepasst. Um ein Gleichgewicht zwischen Wirksamkeit und Sicherheit zu wahren, werden die Behandlungseinstellungen nicht in allen Regionen einheitlich angewendet. Aufgrund ihrer geringeren Empfindlichkeit können der Rumpf und die Extremitäten einem höheren Energiefluss ausgesetzt werden, zusammen mit einer erhöhten Dichte und Frequenz des Lasers.

Als nächstes wird topische Triamcinolon-Salbe als Teil der lasergestützten Medikamentenverabreichung angewendet, um den Wundheilungsprozess zu verbessern, die Narbendicke zu reduzieren und ungünstige Reaktionen auf laserinduzierte thermische Hautverletzungen zu lindern. 13, 14 Die lasergestützte Verabreichung von Medikamenten kann die topische Absorption über die Haut erleichtern und so zu einem optimalen Narbenumbau beitragen.

Als nächstes werden die verbleibenden Brandnarben am Rumpf des Patienten und an den zuvor mit vernetzten Hauttransplantaten behandelten Bereichen behandelt. Eine vergleichende Demonstration anhand einer hölzernen Zungenklinge verdeutlicht den Einfluss unterschiedlicher Energieniveaus auf die Eindringtiefe. Ein wichtiger Aspekt bei der Anwendung des fraktionierten CO2 - Lasers ist die Vermeidung von Überlappungen zwischen den Behandlungsbereichen. Überlappende Kanten können zu Mikrobereichen der Überbehandlung führen, die möglicherweise zu Narbenbildung führen. Um dieses Risiko zu verringern, werden bewusst kleine Abstände zwischen den Behandlungsstellen gehalten. Diese Strategie minimiert die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen und unterstützt das übergeordnete Ziel einer kontrollierten und effektiven Narbenremodellierung.

Die Anamnese des Patienten umfasst sowohl traditionelle chirurgische Eingriffe, wie z. B. die Verlängerung der Z-Plastik, als auch frühere Laserbehandlungen. Besonderes Augenmerk wird auf Fälle gelegt, in denen eine funktionelle Verbesserung, wie z. B. ein erhöhter Bewegungsumfang, ein primäres Ziel ist. Wenn die Behandlung auf größere Flächen am Rumpf fortschreitet, werden die Vorteile wiederholter Laserbehandlungen hervorgehoben, da sie die Vollnarkosezeit verkürzen. Das vermehrte Auftreten von Gesichtsblutungen im Vergleich zu den Rumpfbereichen wird auf eine höhere Dichte an oberflächlichen Blutgefäßen zurückgeführt. Die Demonstration der Laserbehandlung an chirurgisch induzierten Narben zeigt die Präzision und Wirksamkeit des Ansatzes.

Es wird hervorgehoben, wie wichtig es ist, das Wachstum des Patienten zu überwachen und die Narbenbehandlung entsprechend anzupassen, insbesondere wenn sich die Kinder den präpubertären und pubertären Jahren nähern. Die Schwierigkeit von Narben, mit dem schnellen Wachstum Schritt zu halten, wird vom Praktiker betont und Maßnahmen zur Vorbeugung von sekundären Deformitäten diskutiert. Die Behandlung des Patienten in Vietnam unter der Obhut erfahrener Laserkliniker wird betont, um ein kontinuierliches Narbenmanagement zu gewährleisten.

Dieses Video bietet eine detaillierte Untersuchung der fortschrittlichen Lasertherapie im Narbenmanagement. Von gezielten Behandlungen für bestimmte Narbenmerkmale bis hin zur Integration der Lasertherapie mit chirurgischen Eingriffen präsentiert das Video einen ganzheitlichen, patientenzentrierten Ansatz. Dieser Ansatz zielt nicht nur auf ästhetische Verbesserungen ab, sondern priorisiert auch funktionelle Ergebnisse und trägt zum allgemeinen Wohlbefinden des Patienten bei.

Citations

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  10. Randeberg LL, Bonesrønning JH, Dalaker M, Nelson JS, Svaasand LO. Methämoglobinbildung während der laserinduzierten Photothermolyse vaskulärer Hautläsionen. Laser Surg Med. 2004; 34(5). doi:10.1002/lsm.20042.
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